Aktuelles aus den Bereichen Veranstaltungen, Fahrten und Museumsgeschehen.
Mehr und mehr entwickelt sich der Nördlinger Rüben-Plandampf zu einem der Hauptereignisse und -treffen der Dampfszene schlechthin. Aus ganz Europa reisen inzwischen die Teilnehmer regelmäßig an, um das Geschehen um schwere dampfbespannte Güterzüge des Regelverkehrs im Ries erleben zu können.
Bereits im vierten Jahr in Folge ist es gelungen, einen Plandampf rund um die Zuckerrübenkampagne im September auf die Beine zu stellen. Denn auch weiterhin bieten die vielbeschriebenen Zusammenhänge dieses Zugverkehrs in Verbindung mit den beim BEM vorhandenen Dampfloks und der zugehörigen betrieblichen Infrastruktur ideale Voraussetzungen für einen Güterzug-Plandampf in seiner reinsten Form.
Für die vom 18. bis 20. September durchgeführte Veranstaltung wurden zusätzlich zu den beiden aktuell einsatzfähigen BEM-Güterzugloks 50 4073 und 52 8168 gleich zwei Gastloks von befreundeten Lokbetreibern eingesetzt. Während die 41 018 der Dampflokgesellschaft München e.V. aus Augsburg anreiste, kam die 50 2273 der Unterländer Eisenbahnfreunde Heilbronn e.V. aus Weissach nach Nördlingen. Es sei ergänzt, dass diesmal gleich drei Maschinen ihre jeweils erste Bewährungsprobe nach umfangreichen Instandsetzungsarbeiten im Rahmen eines großen mehrtägigen Güterzugplandampfs zu bewältigen hatten! Dies betraf die bekannte Augsburger 41 018 wie auch die nach Umbau erst kürzlich in den Museumsbetrieb zurückgekehrte und nun als 50 2273 bezeichnete 50er. Den wohl bemerkenswertesten Einstand legte die gerade erst in den Betrieb zurückgekehrte 50 4073 hin. Für diese wiederaufgebaute DR-Neubaulok bedeutete die Plandampfteilnahme, gleich bei ihren allerersten Fahrten mit Güterzügen im Bereich von Grenzlasten zu beginnen! Alle drei „Neulinge" beim Plandampf meisterten diese Herausforderungen während der drei Veranstaltungstage mit großer Bravour, wie auch die in derartigen Diensten bereits bewährte 52 8168.
Betrieblicher Mittelpunkt des Plandampfs war wiederum Nördlingen. Von hier aus erfolgte der Lokeinsatz sowie die Zufuhr der Leerwagen bzw. Abholung der beladenen Wagen zum/vom Verladebahnhof Dürrenzimmern. Die Rübenzüge wurden aus Lastgründen mit Vorspann gefahren, dabei kam dann entweder eine Doppelbespannung aus den beiden ex DR-Loks oder aus den beiden im Stil der ex-DB präsentierten Loks zum Einsatz. Die beladenen Rübenzüge verkehrten zweimal via Wassertrüdingen – Gunzenhausen und einmal auf direktem Weg via Donauwörth. Zusätzliche Züge im Programm waren der bekannte „Henkelzug", Holzzüge und ein Kesselwagenganzzug, so dass eine ungewöhnlich hohe Dichte an Zügen des Regelverkehrs mit sehr vielfältigen attraktiven Erscheinungsbildern unterwegs waren. Zur Ergänzung wurden einige Fahrten mit dem BEM-Fotozug durchgeführt. Und zusätzliche Erwähnung verdienen die im Vor- bzw. Nachlauf der Dampfzüge sowie bei Übergabe- und Rangierdiensten eingesetzten halb-historischen 151, 295 und V60-Lokomotiven der BayernBahn, darunter der Prototyp 151 001.
In der Nachbetrachtung bleibt festzuhalten, dass dieser Plandampf unter einem besonders günstigen Stern gestanden haben muss: Der Zugverkehr mit den vier Dampflokomotiven verlief sowohl betrieblich wie technisch nahezu störungsfrei. Bis auf einen ausgefallenen Regel-Güterzug waren alle angekündigten Züge und Wagengarnituren im Ries vorhanden und dies auch weitestgehend pünktlich. Weder großräumige noch regionale Störungen des Bahnverkehrs, wie man sie heutzutage beinahe täglich vorliegen hat, brachten die Veranstaltung in Unordnung. In Kombination mit der vorteilhaften dreitägigen Groß-Wetterlage im Ries konnten die Teilnehmer viele langersehnte Motive mit Dampfbetrieb umsetzen.
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