Neues aus dem Bayerischen Eisenbahnmuseum

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Rückblick: Mit 01 066 zum 17. Dresdener Dampflokfest

Dresden 01 Dampflokfahrt

Ganz im Zeichen der Baureihe 01 stehen in diesem Jahr verschiedene Eisenbahn-Veranstaltungen, denn 2025 wird der einhundertste Jahrestag der Auslieferung der ersten Einheitsschnellzuglok dieser Baureihe gefeiert. Grund genug für die IG Bw Dresden-Altstadt, auch 2025 wieder einmal die 01 066 des Bayerischen Eisenbahnmuseums e.V. Nördlingen als betriebsfähiges Exponat zum 17. Dresdener Dampflokfest nach Dresden einzuladen.


Die Lok wurde von den Aktiven des BEM seit Herbst 2024 der in regelmäßigen Intervallen anstehenden Hauptuntersuchung unterzogen, die kurz vor dem Fahrttermin mit der offiziellen Abnahme am 9. April 2025 erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Der bekannte Reiseveranstalter IGE Erlebnisreisen und Reiseservice GmbH aus Hersbruck nahm sich der Sache an und schrieb eine dreitägige Reise (Hinfahrt am 11. April, Rückfahrt am 13. April sowie Möglichkeit zur Teilnahme am 17. Dresdener Dampflokfest am 12. April) aus. Die Durchführung fand in enger Kooperation mit BEM und BayernBahn statt, die neben der 01 und den Wagen auch das Lok-, Zug- und Speisewagen-Personal dieser Zugfahrten stellten. Auch die an Ort und Stelle durch die IG Bw Dresden-Altstadt geleistete Unterstützung war hierbei wichtig und ist in besonderer Weise hervorzuheben.

Schließlich setzte sich am sehr frühen Morgen des 11. April (um 5:45 Uhr!) der Dampfsonderzug in Nördlingen in Bewegung. Er bestand aus einem Wagen der 1. Klasse (Am), dem Speisewagen, einem Bm (2. Klasse) sowie einem Wohn-/Werkstattwagen. Da sich im Vorfeld in verschiedenen Regionen eine kritische Trockenheit ausbreitete, wurde zusätzlich als Vorsichtsmaßnahme gegen die Gefahren von Böschungsbränden die Diesellok 212 284 mitgenommen. Glücklicherweise wurde währenddessen nirgendwo entlang der Route eine erhöhte Waldbrandwarnstufe behördlich ausgesprochen, so dass die Diesellok an beiden Fahrtagen ohne Funktion am Zugschluss mitgeschleppt wurde – und damit der 01 eine für die befahrene Strecke recht anspruchsvolle Zuglast bescherte!

Die Route des Sonderzugs verlief von Nördlingen über Gunzenhausen – Pleinfeld- nach Nürnberg und weiter durch das Pegnitztal via Kirchenlaibach – Marktredwitz bis in den berühmten ehemaligen 01-Standort Hof. Von dort ging es weiter durch's Vogtland und über die bekannten großen Brückenbauwerke über das Elstertal und das Göltzschtal via Zwickau, Plauen und Chemnitz in die sächsische Landeshauptstadt Dresden. Die Fahrtstrecke betrug ‚stolze' 491km, dafür musste die 01 schließlich planmäßig dreimal an's Wasser, nämlich in Hersbruck und in Markredwitz (jeweils mit Unterstützung der örtlichen Freiwilligen Feuerwehren) sowie in Glauchau (hier im Bw beim Verein IG Traditionslok 58 3047 e.V.).

Bei den Lok- und Fotoparaden des Dampflokfestes war die 01 066 stets im Mittelpunkt des Interesses, denn trotz der inzwischen über dreißigjährigen Zugehörigkeit der Lok zum BEM ist in Dresden weiterhin unvergessen, dass genau diese Lokomotive - zusammen mit einer guten Handvoll weiterer 01en - bis in das Jahr 1977 hinein schon damals eine Art ‚Lokstar' der DR war, denn ihr oblag die Beförderung einer Reihe sehr prestigeträchtiger internationaler Fernzüge auf der Relation Dresden – Berlin. Neben unserer 01 066 waren u.a. die Gastlokomotiven 03 2155 (WFL), 35 1079 (IG 58 3047), 41 1144 (IG Werrabahn), 50 3501 (als 50 380, MDV Meiningen), 52 8079 (Leipziger Dampf KulTour), 52 8141 (OSE Löbau), 52 8154 (EBM Leipzig-Plagwitz) und 95 1027 (Arbeitsgemeinschaft Rübelandbahn) sowie E94 088 (Elektrische Zugförderung Württemberg) zu bewundern.

Am Sonntag Mittag ging es dann auf die lange Rückreise, die erneut jeweils an den drei Wasserstops unterbrochen wurde, bevor das nächtliche Nördlingen nach weitgehend störungsfreier Fahrt erreicht wurde. Ein großer Dank geht an die BEM-Aktiven, die auf der Lok, im Zugdienst sowie – bei diesen Langstreckenfahrten am allerwichtigsten – in der Kombüse und am Verkaufsstand des Speisewagens einen tollen Job gemacht haben, wie auch Herr Götz von der IGE bei der Verabschiedung noch einmal hervorgehoben hat.

Nachsatz: Wer sich mit den Höhenprofilen der befahrenen Strecken beschäftigt, wird nachvollziehen können, dass die 01 066 v.a. auf der Rückfahrt eine rekordverdächtige Leistung erbracht hat!

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