Das Museum

Zum Ende des Jahres 1985 bezog das Bayerische Eisenbahnmuseum das Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerkes in Nördlingen. Nach und nach konnte ein Großteil der rückgebauten oder stillgelegten Einrichtungen und Gleisanlagen wieder in Betrieb genommen werden. Inzwischen befindet sich auf dem Bw-Gelände (fast) alles, was für einen reibungslosen Einsatz von Dampflokomotiven und auch Dieseltriebfahrzeugen benötigt wird.

Nicht sterile Hallen und hochglanzpolierte Fahrzeuge sind das Anliegen des Bayerischen Eisenbahnmuseums, sondern die Vergegenwärtigung eines realistischen Eisenbahnbetriebes zum Anfassen, Miterleben und Fühlen.

Geschichte des Bahnbetriebswerk 

Das Bahnbetriebswerk, in dem sich das Bayerische Eisenbahnmuseum e.V. befindet, kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits 1849 entstand mit dem Bau der "Ludwigs-Süd-Nord-Bahn" von Lindau nach Hof eine Werkstätte für die Instandhaltung von Lokomotiven und Wagen. Aus dieser Zeit stammen noch Trakt 2 und 3 des Ringlokschuppens, die später lediglich verlängert wurden. Auch die Werkstattgebäude stammen aus der Zeit vor 1900, ebenso der Grundriß der erst als "Montierung" bezeichneten Triebwagenhalle. Die Anlagen wurden im Laufe der Zeit bis 1937 ständig erweitert und dem Bedarf angepaßt. Die letzte Erweiterung wurde von 1935 bis 1937 vorgenommen, als die Lokschuppenstände verlängert und eine 20m-Drehscheibe eingebaut wurde. Ein großer Einschnitt in die Geschichte brachte der Luftkrieg in den Jahren 1944 und 1945, als weite Teile des Bw's zerstört wurden. Verschont blieben lediglich Trakt 2 und 3 des Ringlokschuppens neben den Werkstattgebäuden und dem Wasserturm. Die Anlagen wurden noch in den Jahren bis 1949 teilweise modernisiert wieder aufgebaut. 


In einer kurzen Blütezeit erlebte das Bw noch die Zuteilung von Dieseltriebfahrzeugen ( V100 und VT98 ) und Akkutriebwagen ETA 150. Schon 1966 endete die planmäßige Beheimatung von Dampflokomotiven, mit der Elektrifizierung der Strecken Donauwörth - Aalen und Neuoffingen - Ingolstadt wurden viele Dieseltriebfahrzeuge entbehrlich, so daß 1982 das Bw als eigenständige Dienststelle geschlossen wurde. Die Stillegungen der von Nördlingen ausgehenden Nebenbahnen taten ihr übriges, um in den gesamten Bahnhof Nördlingen Stille einkehren zu lassen. 1985 wurde auch die Bahnmeisterei aus dem Gelände ausgelagert und der Betrieb als Außenstelle des Bw Augsburg aufgegeben.

Im Herbst 1985 übernahm das Bayerische Eisenbahnmuseum die teilweise demontierten Anlagen. Seitdem wird in mühevoller Kleinarbeit versucht, wieder ein komplettes Bahnbetriebswerk einzurichten. So mußten einige Gleise wieder neu verlegt und etliche Lokschuppenstände wieder an die Drehscheibe angeschlossen werden. Daneben wurden noch zwei Wasserkräne neu installiert, in naher Zukunft soll auch wieder eine Bekohlungsanlage in Betrieb genommen werden. In letzter Zeit hat unser Verein vermehrt Probleme mit den z.T. schon sehr alten Gleisen bekommen und es wurde begonnen, sie zu erneuern. Eine sehr kostspielige und zeitaufwendige Aufgabe. Einige Bilder werden an dieser Stelle veröffentlicht, dass Sie einen Eindruck der Arbeiten bekommen können. So "nebenbei" wurden auch unsere Werkstätten für Holz- und Metallbearbeitung wieder eingerichtet und die Infrastruktur für die Besucher verbessert. Übrigens suchen wir Für unsere notwendigen Arbeiten nach wie vor händeringend Mitstreiter. Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich doch einfach per E-Mail bei uns. Vorkenntnisse werden nicht benötigt, da wir Sie gerne einarbeiten. Und einen Besuch im Fitnesstudio können Sie sich einfach sparen!